Was Kinder bei uns im Kindergarten lernen

Vieles von dem, was Kinder im Kindergarten lernen, tragen sie nicht vorzeigbar in der Hand nach Hause. Trotzdem haben sie dort eine Menge erfahren und gelernt – Qualitäten, die stark machen fürs Leben. 12 Beispiele für Lernerfolge im Kindergarten, die vielleicht nicht gleich ins Auge springen, dafür Kinder aber umso wirkungsvoller in ihrer Entwicklung unterstützen.

Kinder lernen ganzheitlich. Sie wollen die Dinge nicht nur anschauen oder darüber reden. Sie wollen Sie anfassen, daran riechen, schmecken, befühlen, damit experimentieren. Das ist im Kindergarten erlaubt und wird gefördert. Sinneswahrnehmungen sind die Grundlage für ein differenziertes Vorstellungs- und Denkvermögen. Deshalb haben Kinder zwar häufig schmutzige Hosen und klebrige Hände. Aber nur so machen sie all die Erfahrungen, die sie später einmal in die Lage versetzen, in der Schule mitzudenken und Zusammenhänge gedanklich nachvollziehen zu können.

Im Kindergarten übernehmen Kinder Aufgaben in der Gemeinschaft. Den Tisch decken – nach dem Spiel zusammen aufräumen – dem anderen beim Anziehen helfen – im Garten ein Beet anpflanzen und pflegen – ein kleines Biotop anlegen – sich um ein neues Kind kümmern… In vielen kleinen Handlungen lernen Kinder Verantwortung füreinander und für eine gemeinsame Sache zu übernehmen.

Im Kindergarten treffen Kinder aus verschiedenen Elternhäusern, mit unterschiedlichen familiären, kulturellen und nationalen Hintergründen zusammen. Was sich gesellschaftlich noch schwierig gestaltet, wird hier „im Kleinen“ oft schon selbstverständlich voneinander erfahren und miteinander gelebt.

Mit anderen zusammen sein, heißt für Kinder vor allem mit anderen spielen. Gemeinsames Spielinteresse verbindet. Im Spiel planen Kinder miteinander – setzen sich auseinander – lernen sich behaupten – finden Kompromisse – schließen Freundschaften…

Die Triebfeder zum Lernen ist die Neugier. Und neugierig sind Kinder ganz gewaltig. Das ist im Kindergarten erwünscht und wird auch unterstützt.

Sich selbst an- und ausziehen – die Schuhe selbst binden – darauf achten, dass der verlorene Handschuh wiedergefunden wird – das verschüttete Getränk selbst aufwischen… Das sind die kleinen Schritte zur großen Selbstständigkeit.

Einen Streit miteinander klären – erzählen, was man erlebt hat – zusammen einen Ausflug planen – nach der eigenen Meinung gefragt werden – sagen können, was man will und was man nicht möchte… Das macht stark. Wer sich sprachlich ausdrücken lernt, kann sich mit anderen verständigen, und wird nicht überhört oder übergangen.

Kindergartenalltag orientiert sich am Bedürfnis der Kinder. Besondere Bedeutung kommt dabei dem Spiel zu, Spielen macht Spaß, und was Spaß macht, das machen Kinder mit ganzem Herzen. Zeit zum Spielen ist Zeit, in der Kinder eine Sache mit Konzentration nachgehen und dabei Ausdauer und Durchhaltevermögen entwickeln.

Mit dem Messer schneiden, sägen, auf Bäume klettern – Kinder wollen die Dinge „echt“ tun und nicht nur im Spiel. Im Kindergarten dürfen Kinder kochen, backen, werken, pflanzen, eigene Idee verwirklichen… Zutrauen macht stark und motiviert.

In der altersgemischten Gruppe erleben sich Kinder mal groß, mal klein, mal stark, mal schwach, mal helfend, mal hilfesuchend… Solche eigenen Erfahrungen sind die Grundlage für gegenseitiges Verständnis und verantwortliches Handeln.

Bilder malen, werken, gestalten, musizieren, im Sand spielen, Geschichten spielen und erfinden. Der Kindergarten bietet Zeit, Möglichkeiten und Freiheit für eigene Ausdrucksformen. Dabei entwickeln Kinder Eigeninitiative und Fantasie, verfolgen ihre Ideen, finden eigene Wege und Lösungen, werden erfinderisch und kreativ.

Kinderfragen werden aufgegriffen. Zusammen macht man sich auf die Suche nach Antworten. Wo Kinder in ihren Interessen ernst genommen werden, entwickeln sie Freude am Lernen und Entdecken.